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SoVD blickt mit gemischten Gefühlen auf den Europäischen Protesttag

SoVD blickt mit gemischten Gefühlen auf den Europäischen Protesttag

Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen finden am 05.04.2022 zum 30. Mal bundesweit Aktionen statt. Sie haben das Ziel, mehr Aufmerksamkeit auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen zu lenken. Auf diesem Wege soll die Kluft zwischen den gesetzlich verbrieften Rechten und der Lebenswirklichkeit behinderter Menschen überwunden werden. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) blickt mit gemischten Gefühlen auf den Protesttag. Einerseits gab und gibt es zahlreiche gesetzliche Verbesserungen, die das Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe der über 7,9 Mio. Menschen in Deutschland mit anerkannter Schwerbehinderung stärken. Doch in der Realität kämpfen sie mit vielen Erschwernissen, Benachteiligungen und Barrieren. Insofern gilt es nun auch die Praxis ernsthaft zu ändern. Barrierefreiheit ist und bleibt ein großes Thema in Sachen Inklusion. So sind in Deutschland beispielsweise nur 1,5% der Wohnungen altersgerecht, das heißt arm an Barrieren. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass aktuell etwa 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen. Und das bei steigendem Bedarf aufgrund des demografischen Wandels. Hier müssen die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten ausgeweitet werden und die Vergabe öffentlicher Gelder ist strikt an das Kriterium der Barrierefreiheit zu binden. Denn für eine gleichberechtigte Teilhabe ist aus Sicht des SoVD eine umfassende Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen unumgänglich. Dazu zählt neben barrierefreien kulturellen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten beispielsweise auch die Barrierefreiheit sämtlicher Mobilitätsangebote. Entscheidend ist für den SoVD, dass auch immer die digitale Barrierefreiheit mitgedacht wird.