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Behindertenbeauftragter fordert klares Bekenntnis für mehr Barrierefreiheit

Behindertenbeauftragter fordert klares Bekenntnis für mehr Barrierefreiheit

Vor dem Hintergrund einer schon heute herrschenden Knappheit nicht nur von bezahlbaren Wohnungen, sondern insbesondere auch von bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen – und das für alle Altersgruppen, fordert der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel zum Auftakt der Spitzenrunde für bezahlbaren Wohnraum ein Umdenken und ein klares Bekenntnis aller Beteiligten zu mehr Barrierefreiheit, auch bei Neubauten. Bereits 2018 fehlten in Deutschland rund 2,4 Millionen barrierereduzierte Wohnungen. Der demografische Wandel wird die Zahl der Haushalte mit mobilitätseingeschränkten Mitgliedern noch steigern. Eine weitere Forderung ist, dass der Bund auch ausreichende Mittel zur Förderung von Barrierefreiheit im Bestand bereitstellt. Umso mehr verwundert, dass aktuell die Zuschussförderung für das Programm „Altersgerecht umbauen – Barrierereduzierung“ im Haushaltsentwurf trotz Vereinbarung im Koalitionsvertrag nicht mehr vorgesehen ist. Verwunderlich auch deshalb, weil eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie dem Programm noch vor kurzem positive volkswirtschaftliche Effekte attestiert hatte. Demnach führte die Förderung zu deutlichen Einsparungen in der Pflegeversicherung und der Sozialhilfe. Jürgen Dusel forderte mit Nachdruck von allen Akteuren ein ganz klares Bekenntnis zu mehr Barrierefreiheit sowohl im Neubau als auch für den Umbau. Barrierefreiheit von Beginn an zu planen, ist eine Frage von Qualität, Professionalität und Nachhaltigkeit. Es ist zudem eine Frage von Wirtschaftlichkeit. Eine von Beginn an barrierefrei gebaute Wohnung muss nicht mehr barrierefrei umgebaut werden, wenn sich die Ansprüche oder Bedürfnisse der Bewohner/innen verändern. Nur barrierefreier Wohnungsbau verdient den Namen sozialer Wohnungsbau