DigiTeilhabe –Inklusives Engagement und digitale Nachbarschaft, so lautet der Titel eines Modellprojektes der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Einerseits bieten digitale Technologien ganz neue Chancen, das private Leben, den beruflichen Alltag, die Freizeit, das ehrenamtliche Engagement usw. zu gestalten. Andererseits werden diese Möglichkeiten bisher nicht umfassend und v.a. nicht für alle Gruppen von Menschen ausgeschöpft. Etwa 10% der Bevölkerung gelten als „digital Außenstehende“. Menschen mit Behinderung oder Menschen mit Armutserfahrung sind davon besonders betroffen. Mit dem Modellprojekt werden Wege erprobt, gerade diesen Menschen den Zugang zur digitalen Welt zu erleichtern. Ganz individuell muss dabei geschaut werden, wo Potentiale digitaler Technologien und Medien zur Verbesserung der Lebensqualität genutzt werden können. Denn jeder zweite Mensch in Deutschland würde gerne mehr an der digitalen Welt teilhaben, kennt sich aber zu wenig aus. Es gilt Mut zur Mitgestaltung zu vermitteln, denn die Digitalisierung wird nur inklusiver und sozialer, wenn die Perspektive aller Menschen Gehör findet. Im Alltags sind viele Webseiten nicht barrierefrei und damit für Menschen mit Behinderung schlechter erreichbar. Vor allem fehlt es an einfacher Sprache. Eine weitere Herausforderung ist, Angebote zu entwickeln, die zu der Diversität der Zielgruppe passen. Menschen mit Behinderung sind ja keinesfalls eine einheitliche Gruppe. Sie sind in ihrer Technik- und Mediennutzung genauso vielfältig wie die Gesamtgesellschaft. Die Begleitung der Menschen mit Behinderung ist zeit- und personalintensiv. Die Menschen kommen mit sehr individuellen Problemen oder Fragen. Neben Lösungen suchen sie Wertschätzung und sichere Räume zum Ausprobieren. Da es hier auch vielen Fachkräften der sozialen Arbeit selbst an breiten Kenntnissen über moderne Technologien fehlt, bedürfen die Angebote einer intensiven Vorbereitung. Vor Ort bedarf es neben Beratungsangeboten auch immer mehr niederschwelliger Workshop-Angebote. Digitale Teilhabe und inklusive Digitalisierung darf kein Nischenthema mehr sein. Menschen mit Behinderung und Menschen mit Armutserfahrung werden bei Digitalisierungsprozessen in der Regel nicht mitgedacht und nicht beteiligt. (siehe: https://awo-digiteilhabe.org) |